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Klassenlager Specialedition AI

Klassenlager Spezialedition in Gonten

Aufgrund der zu dem Zeitpunkt angespannten Coronasituation an der Schule Gonten, wurde das Klassenlager der 6. Klasse vom 13.-17. September 2021 nach Faulensee am Thunersee verschoben. Anstatt die Woche im Berner Oberland zu verbringen, verbrachten die 6. Klässlerinnen und 6. Klässler -begleitet von Philipp und ihrer Klassenlehrperson- die Woche zu Hause. Doch wer dabei an langweilig denkt, liegt falsch. Denn ein Sonderprogramm wurde auf die Beine gestellt, das der bitteren Enttäuschung der Kinder -über die Absage des Klassenlagers- die Stirn bot.

Nachdem die Woche am Montag mit einem Geländespiel im nahegelegenen Wald startete, trafen kurz darauf Margrit und Röbi Neff-Rechsteiner (Eidg. dipl. Pilzkontolleur) bei uns bei der Finnenbahn ein. Sie brachten uns das Pilzesammeln näher und begleiteten uns auf der Suche nach Pilzen mit ihrem Wissen durch den Wald. Nach kurzer Zeit war der Tisch bei der Finnenbahn reich bedeckt mit den unterschiedlichsten Pilzen. Nachdem wir einen Crashkurs über die Pilze im Wald erhielten und die giftigen und nicht geniessbaren Pilze aussortiert waren, machten wir uns daran über dem Feuer ein frisches Pilzrisotto zuzubereiten. Nach der saisonalen Stärkung ging es zu Fuss ins Jakobsbad. Dort verliessen wir den Boden und verbrachten den Nachmittag in der Höhe, nämlich im Zipline-Park vom Kronberg.

Am Dienstag ging es ebenfalls hoch hinaus, nachdem wir mit der Bahn auf den Hohen Kasten schwebten und dort das Panorama genossen und unsere geografischen Kenntnisse gefragt waren, wanderten wir gemeinsam zum Sämtisersee, dessen Wasserstand um einiges höher war als gewohnt. Deshalb führte unser Weg etwas abseits des Weges weiter, danach den Stiefel hoch. Während die Kinder auf dem Weg zur Fählenalp der Frage nachgingen, wie lang der Fählensee wohl sei und dazu ihre Schritte zählten und Rechnungen anstellten, freuten sich die Begleitpersonen bereits auf das Feuer und den darauf brutzelnden Leckereien. Nach der Mittagspause am westlichen Ende des Fählensees bei der Fählenalp auf 1456 m ü.M. und nachdem genügend Steine im See versenkt wurden, wanderten wir zurück zur Bollenwees und von dort über Rainhütten zum Berggasthaus Ruhesitz. Anstatt mit der von den Kindern erwarteten Glace, wurden sie mit einem Trottinett zurück nach Brülisau überrascht. Der eine oder andere Puls stieg wohl etwas an, doch alle fanden sehr schnell ihren Spass daran und genossen die zunehmend rasante Fahrt auf zwei Rädern. Doch der Dienstag war mit der Rückkehr in Gonten noch nicht zu Ende.  Nach einem kurzen Zwischenstopp zu Hause trafen wir uns zur Dämmerung mit den Laternen bei der Loipenhütte. Beim Spiel darauf wurde die Dunkelheit zum Freund und der ein oder andere hat sich gefragt, woher plötzlich diese Wurzel wohl kommen mag. Nachdem die Kinder wieder im Kreis sammelten und gemeinsam in der Dunkelheit und dem flackernden Licht des Lagerfeuers eine Geschichte ausdachten wurde der Abend mit dem Märchen «Süsser Brei» und frischem Griessbrei über dem Feuer abgerundet. Nach einem langen und anstrengenden Tag spazierten die Kinder mit ihrem Laternenlicht nach Hause.

Am Mittwoch war `in die Pedale treten` angesagt. Mit dem Fahrrad ging es von Gonten über Eggerstanden die Eichbergstrasse hinunter zur Schollenmühle im Riet. Den schief stehenden und verwinkelten Gebäuden sah man an, dass sie eine Geschichte zu erzählen hatten. Diese Geschichte wurde uns von einem ehemaligen Torfstecher eindrücklich und bleibend erzählt. Nach der Führung im Schollenriet radelten wir zum Beobachtungsturm, der im Jahre 2003 anlässlich eines Jubiläums am Rand des Naturschutzgebietes Spitzmäder auf der Gemeindegrenze zwischen Altstätten und Oberriet erbaut wurde. Mit einer weiträumigen Aussicht in die Rheintalebene und dem entsprechenden Bergpanorama, sowie der vielfältigen Beobachtungsmöglichkeiten der Tierwelt genossen wir unseren Lunch über dem Boden. Nach einer eher gemütlichen und gemächlichen Fahrt nach Altstätten, erkundeten die Kinder zu Fuss die Altstadt durch den Detektiv-Trail. Anstatt den Stoss schweisstreibend zu erklimmen, verluden wir die Velos und schauten aus dem Fenster, während der Fahrtwind der Zahnradbahn uns die Haare zerzauste. Ab Gais sammelten wir unsere Kräfte und traten nochmals kräftig in die Pedale, um vor der erwarteten Regenmasse Gonten zu erreichen.

Der Donnerstag war wohl für viele der 6. Klasse das Highlight der Woche. Der Wetterbericht sagte uns Regen voraus, doch das war uns in dieser Woche zum ersten Mal egal. Denn nach der Zugfahrt schlenderten wir zur Escape Company am Unteren Graben. In Gruppen aufgeteilt verbrachten wir anderthalb Stunde in verschiedenen Räumen, aus denen wir uns durch das Lösen von unterschiedlichsten Rätseln befreien mussten. Während einige im Dunkeln tappten, konnten andere zum Beispiel durch das Besprühen von einem Rahmen die Laserstrahlen sichtbar machen, die ihnen den Code für das weitere Vorgehen zeigten. Wieder andere versuchten sich durch das Aufschlüsseln von Codes aus ihren Gefängniszellen zu befreien. Ein nicht ganz so einfaches Unterfangen. Voller Anspannung, Eindrücken und einigen Fragen verliessen wir die Escape-Rooms und machten uns auf zum nächsten Highlight, dem Säntispark in Abtwil. Es wurde viel gerutscht, gelacht und nochmals gerutscht. Obwohl bei einigen das Herz beim Warten auf den Sturzflug etwas höherschlug, zogen sie kurz davor Grimassen und lachten bis über beide Ohren, als sie zurückkamen. Müde durch das Toben im und unter Wasser genossen wir den Abend im Schulzimmer. Während der Schweizerfilm «Mein Name ist Eugen» lief, erfreuten sich unsere leeren Bäuche an selbstgemachter Pizza.

Da es am Donnerstag etwas später wurde, bis wir alle unseren Weg ins Bett fanden, trafen wir uns am Freitag etwas später bei der Talstation im Jakobsbad. Gemütlich ging es mit der Schwebebahn auf den Kronberg, dort genossen wir zusammen mit Lydia und Antonia ein leckeres Frühstück. Wir hoffen sie wissen jetzt was uns schmeckt, da sie im Frühling als Küchenteam mit dabei sein werden. Die Wanderung über den Quellweg zur Scheidegg und nach unten war geprägt durch die neblige, mystische Herbststimmung. Im Dorf angekommen verabschiedeten wir uns voneinander und gingen voller neuer Eindrücke, Erlebnisse und Freude nach Hause.

Trotzt den lang gezogenen Gesichtern nach der Absage des Klassenlagers nach Faulensee gingen die Kinder am Ende der Woche mit einem Lächeln oder sogar Lachen im Herzen nach Hause. Es war eine erfreute Woche dank der tollen Begleitung und den Kindern, die sich ins Zeug legten füreinander und miteinander. Mit einem Lächeln können wir zurückschauen auf die Specialedition, aber auch vorausschauen auf die Orginaledtion im Frühling. 

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