Post führt in Gonten den Hausservice ein
Die Poststelle in Gonten wird geschlossen. Das ist schon längere Zeit bekannt. Nun ist aber auch definitiv, was in Zukunft passiert: Anstelle einer örtlich fixen Abwicklung der Geschäfte in einer Poststelle oder Postagentur, wird ab 2. Februar in Gonten ein Hausservice angeboten. Eine Lösung, die für Gebiete mit Streusiedlung als recht ideal angesehen wird.
Toni Dörig
Aufgrund der Umsatzzahlen war dem Bezirksrat und wohl auch der Mehrheit in der Bevölkerung klar, dass die Poststelle in Gonten längerfristig nicht mehr zu halten ist. Im Grunde genommen gab es nur zwei mögliche Lösungen: entweder eine Postagentur oder aber den Hausservice.
Zuerst eine Postagentur favorisiert
Der Bezirksrat Gonten favorisierte lange Zeit die Eröffnung einer Postagentur. Diese Lösung sieht vor, dass die Post bei einem Partnergeschäft untergebracht wird. Die Post selber beschäftigt in so einer Agentur keine eigenen Leute mehr, die Geschäfte werden durch die Angestellten des Partnergeschäftes abgewickelt. Die Sympathie des Bezirksrates für diese Lösung beruhte vor allem darauf, dass man die Möglichkeit sah, auf diese Weise einen kleinen Gontner Betrieb zu stärken. Er hätte damit ein zweites Standbein erhalten.
Noch nicht ganz definitiv
Nun ist es aber anders gekommen, offensichtlich liess sich bis jetzt für eine Postagentur kein geeignetes Partnergeschäft mit günstig gelegenen Räumlichkeiten im Dorf finden. Deshalb wird nun der Hausservice eingeführt – mit einer Einschränkung allerdings. Die Post schreibt im Flugblatt, mit dem sie die betroffene Bevölkerung über die Neuerung orientiert: «Sollte sich bis Ende 2016 doch noch eine Möglichkeit für eine Agenturpartnerschaft abzeichnen, so sind wir bereit, den Hausservice durch eine Postagentur zu ersetzten. Andernfalls bleibt der Hausservice definitiv bestehen.» Der Bezirksrat kann mit dieser Lösung gut leben. Fachleute betonen immer wieder, dass der Hausservice für Gebiete mit Streusiedlung recht ideal ist. Statt den Weg zur Post unter die Räder nehmen zu müssen, können die etwas abgelegener wohnenden Gontner ihre Postgeschäfte bald bequem vor der Haustür abwickeln. Angeboten wird dabei eine breite Dienstleistungspalette. So können die Postkunden zum Beispiel an der Haustür Rechnungen bezahlen oder dem Zustellpersonal Briefe und Pakete mitgeben. Dies gilt von Montag bis Freitag, am Samstag erfolgt «nur» eine normale Zustellung. Jeder Kunde erhält ein Schild, mit dem er am Briefkasten dem Briefträger signalisieren kann, dass man ihn zur Abwicklung eines Geschäftes braucht. Falls der Kunde bei der Zustellung nicht zuhause ist, liegen eingeschriebene Sendungen für ihn künftig in der Poststelle Appenzell bereit zum Abholen.
Flugblatt mit Einzelheiten
Natürlich bedeuten all diese Neuerungen für die Postkunden eine Umstellung. Deshalb wird die Post vor Einführung des Hausservices die betroffene Bevölkerung mit einem weiteren Flugblatt über die Einzelheiten des neuen Angebots informieren. Bis dahin bleibt die Poststelle Gonten unverändert in Betrieb. Mit der Einführung des Hausservices werden dann auch die Postfächer in Gonten aufgehoben. «Mit dem Hausservice wollen wir Ihnen auch in Zukunft Dienstleistungen in hoher Qualität bieten», versichert die Post in ihrem Brief an die Betroffenen.
Quelle: Appenzeller Volksfreund